Fremde Schwestern? Milieus von Menschen mit Migrationshintergrund unter Geschlechterperspektive
15. Juli 2017 – 12:2405.07.2017, Duisburg – Veranstalter: ASF – Arbeitskreis Sozialdemokratischer Frauen, Arbeitskreis Migration in der SPD und JUSOS.
Einladung: Nachdem sich Deutschland im Jahr 2005 als Einwanderungsland definiert hat wurde sichtbar, dass in der Öffentlichkeit aber auch in Forschung und Politik immer noch ein weitgehend klischeehaftes Bild der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland vorherrschend war. Genauer hinzuschauen war das Gebot der Stunden, um die Menschen mit Migrationshintergrund besser kennen zu lernen, ihre Potenziale zu entdecken und zielgerichtete Angebote, von Seiten der Politik, der Verbände und der Medien zu definieren.
Vor diesem Hintergrund wurden im Zeitraum 2007/2008 zum ersten Mal die Lebenswelten und Lebensstile von Menschen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund, so wie sie sich durch das Leben in Deutschland entwickelt haben, mit dem gesellschaftswissenschaftlichen Ansatz des Sinus-Milieus© untersucht. Ziel war ein unverfälschtes Kennenlernen und Verstehen der Alltagswelt von Migranten, ihrer Wertorientierungen, Lebensziele, Wünsche und Zukunftserwartungen. Im Ergebnis konnten acht Migrantenmilieus mit jeweils ganz unterschiedlichen Lebensauffassungen und Lebensweisen identifiziert und beschrieben werden.
Im Fokus der Untersuchung standen Themen wie Wohnen, Kultur, Gesundheit, Bildung, Arbeit, Familie, Einstellung zur Politik und zivilgesellschaftlichem Engagement aber auch der Gleichstellung von Männern und Frauen, den Familienmodellen, den Geschlechterrollen, der Arbeitsteilung, den Erwartungen an Partner und Partnerinnen und die Unterschiede zwischen Wunsch und Realität.
Der Vortrag soll den Blick für die Milieus von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland öffnen und aufzeigen wo die Unterschiede aber auch die Gemeinsamkeiten zwischen Menschen – und hier besonders Frauen – mit und ohne Migrationshintergrund liegen.
Die Referentin Ana Maria Jurisch ist studierte Soziologin und Philosophin mit Schwerpunkt im Bereich der Migrationssoziologie und der Entwicklungspolitik.
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